Stilrichtung des späten 19. Jahrhunderts. Wie der Realismus bildet er nur die sichtbare Wirklichkeit ab. Vorherrschend ist also eine strenge Orientierung am Naturvorbild ohne Deutungsabsicht, die Wirklichkeit wird naturgetreu, ohne Verschönerung oder Idealisierung, gezeigt. So gehören auch Motive aus dem Leben der einfachen Leute oder aus der Arbeitswelt zu den beliebten Themen des Naturalismus.
Ihre Entstehung beruht auf der Ablösung von der mittelalterlichen Praxis, die Landschaft bloß formelhaft der Figurendarstellung beizugeben. Fortan rückt die Landschaft in den Mittelpunkt und der figürliche Anteil wird auf ein Minimum reduziert (Staffage-Figuren).
Wegweisend für die Entwicklung der realistischen, also topografisch genauen Landschaftsmalerei waren Ambrogio Lorenzetti, Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer; die reine Landschaftsmalerei - also ohne Figurenstaffage - erhielt vor allem im 16. Jahrhundert in den Niederlanden wesentliche Impulse. Zu den herausragenden Werken der Landschaftsmalerei gehören die Bilder C. D. Friedrichs.